Es wird Herbst, die ersten Blätter fallen von den Bäumen und die Herbststürme nehmen so langsam zu. Auch wenn soeben die Goldene Jahreszeit eingeleitet wurde, wird es leider deutlich kälter und das spürst du. Was passiert wenn du dem kalten Wind oder Wasser zu lange ausgesetzt bist?
Wärmeverlust und die Folgen
Anders als von den veralteten Studien beschrieben, verliert der Mensch nicht die meiste Wärme über den Kopf sondern an den, selten gut eingepackten, Händen und Füßen. Die Folgen sind vielseitig und können von einfach kalten Händen, über Krämpfe bis hin zu Durchblutungsstörungen reichen.
Um all diese unangenehmen Folgen zu unterbinden gibt es Unterschiede bei Neoprenhandschuhen und Neoprenschuhen, welche dir im weiteren Verlauf genauer vorgestellt werden. Wir starten mit den Handschuhen: Neoprenhandschuhe gibt es in unzähligen Dicken, Formen, Materialien etc. Um hier den Durchblick zu erlangen, fassen wir die wichtigsten Infos zusammen.
Die Neoprendicke bei Handschuhen
Grundsätzlich gibt es Neoprenhandschuhe in den Stärken zwischen 1 und 5mm. Die Neoprenstärke ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. So beutetet ein dicker Neopren natürlich auch einen hohen Wärmekomfort, allerdings wird deine Bewegungsfreiheit auch stark eingeschränkt und das wirkt sich wiederum negativ auf deinen Spaß in deiner Session aus.
Zum Glück gibt es aber auch hier eine komfortable Lösung: die Precurved Handschuhe. Precurved bedeutet, dass die Finger nicht gerade sind und durch die Handkraft zu einer Faust geballt werden, sondern schon von Haus aus vorgekrümmt sind, also in der natürlichen Kite-Hand-Position. Diese Position kann beim ersten Mal anziehen unangenehm sein, daran gewöhnst du dich aber sehr schnell und nach kurzer Zeit willst du keine anderen Handschuhe mehr tragen.
Wir können dir einen 3mm Neoprenhandschuhe in Precurved empfehlen. Warum 3mm? Die Stärke von 3mm reicht für die meisten Kitesurfer aus, außer sie wollen, auch bei Minustemperaturen von Januar bis März, nicht auf ihre Session verzichten. Damit treffen wir einen perfekten Kompromiss zwischen guter Wärme und einem komfortablen Tragegefühl, ohne die Bewegungsfreiheit zu weit einzuschränken.
Handschuhe um 1 bis 2mm halten deine Hände nicht wirklich warm, schützen aber vor dem sogenannten Windchill, also dem Auskühlen durch den stetigen Luftzug. Des Weiteren schützen sie deine Hände vor Blasenbildung durch Reibung an der Bar oder Schmerzen beim Greifen an den Finnen (besonders beim Üben von Board-Off´s nicht zu unterschätzen).
Fingerlinge, Fäustlinge oder doch Open Palm?
Wie schon gesagt können die Handschuhformen unterschiedlich sein, lassen sich aber in die drei Hauptformen eingrenzen.
Fingerlinge
Bei einem Fingerling handelt es sich um Handschuhe, welcher mit 5 abgegrenzten Fingern bestückt ist. Der große Vorteil liegt darin, dass hier jeder Finger einzeln bewegbar ist und somit feine Arbeiten, wie das Anknüpfen von Leinen oder das Befestigen von Finnen oder Footpads einfach mit Handschuhen erledigt werden können.
Der wesentliche Nachteil der Fingerlinge ist, dass, je nach Neoprendicke, viel Kraft aufgewendet werden muss, um die geraden Handschuhe in ihre Form beim Festhalten der Bar zu biegen. Ergänzt man die Fingerlinge um die Precurved-Form ergeben sich super mobile Handschuhe, welche deine Sessions auf ein neues Level heben.
Fäustlinge
Häufig gesehen, vor allem bei Snowboardern, sind die Fäustlinge. Hierbei wird nur der Daumen von den anderen Fingern abgegrenzt, um Halt zu schaffen. Alle anderen Finger sind zusammen in einer großen Tasche und können sich hier frei bewegen. Der Vorteil liegt darin, dass sich die Finger gegenseitig wärmen können und zwischen den Fingern anders als bei den Fingerlingen kein ständiger Wasseraustausch stattfindet.
Wie so oft bringt der wesentliche Vorteil aber auch einen Nachteil mit sich. Durch die Gebundenheit der Finger werden feinmotorische Arbeiten wie das Leinenanknüpfen deutlich anspruchsvoller oder gar unmöglich. Hier müssen häufiger die Handschuhe ausgezogen werden, um diese Aufgabe sicher zu erledigen. Aber nimmst du das nicht gern ein Kauf um danach durchgängig warme Hände zu haben?
Und auch hier gibt es wieder eine Lösung, um die Feinmotorik wieder herzustellen, nämlich die Open Palm Handschuhe.
Open Palm Handschuhe
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um Handschuhe, welche an der Handinnenfläche mit einer Aussparung versehen sind. Bei Open Palm Handschuhen sind Zeige und Mittelfinger durch einen Nahtstich voneinander getrennt, damit der Handschuh nicht verrutschen kann. Die Innenseite ist nicht geschützt, daher kann dort immer Wasser eindringen und dementsprechend nur für kälteunempfindliche Fahrer oder wärmere Zeiten nützlich. Großer Vorteil: du hast ein super Gefühl an der Bar und kannst schnell mit deinen Fingern rein und raus, damit du z.B zum Board greifen oder die Leinen anknüpfen kannst.
Besonderheiten
Sicherlich ist dir bei deiner Recherche auch schon mal der Begriff „Two Layer“, „GBS“ oder Klettverschluss aufgefallen. Die wichtigsten werden hier nochmal kurz erklärt.
Two Layer Handschuhe
Einige Handschuhe sind am Handgelenk mit zwei Lagen ausgestattet. Die erste Neoprenschicht kannst du unter deinem Neoprenanzug schieben und die andere oben drüber. Die doppelte Schicht hält deutlich wärmer und schützt dich zusätzlich vor eindringendem Wasser.
GBS
Die Abkürzung GBS steht für Glued and Blind Stitched, also genäht und geklebt. Das beutetet das die Naht noch zusätzlich verklebt wurde, um noch weniger Wasser durchzulassen und den Handschuh an den Nähten so reißfest wie möglich zu machen. Gerade für dickere Handschuhe ist das auf jeden Fall eine super Sache, da diese beim Anziehprozess häufiger mal stärkeren Belastungen ausgesetzt sind.
Klettverschlüsse
Einige Handschuhe besitzen am Schaft noch einen extra Klettverschluss. Dieser sorgt dafür, dass der Stoff eng an deinem Unterarm anliegt, sodass weniger Wasser eintreten kann.
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