Wo kitesurfen im November - Sardinien
Top 3 – Italien
Italien ist eines der beliebtesten Reiseziele in Europa und liegt im Süden des Kontinentes. Wanderausflüge und Radtouren sind im Gebirge möglich aber auch Canyoing, Rafting oder Klettern kannst du super gut. Neben der Möglichkeit des Wassersports kannst du im Winter auch Ski fahren oder Snowboarden. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten sind Teil Des UNESCO-Welterbes. Oh ja, la dolce vita in Italien. Und das solltest du wörtlich nehmen, denn die Winde in Italien sind wirklich ziemlich super und versüßen dir das Leben. Neben optimalen Windbedingungen findest du eine atemberaubende Landschaft mit Postkarten-Kulissen. Natürlich fehlt der italienische Lebensstil hier nicht – bloß nicht in Stress und Hektik verfallen sondern jeden einzelnen Moment genießen.
City: Sardinien
Kitezeit: Januar bis Dezember (Top-Bedingungen MÄR-JUN & SEP-NOV)
Spotbedingungen: Flachwasser bis Welle
Die Insel Sardinien liegt im Mittelmeer. Der Norden ist eher felsig, während sich der Süden mit glasklarem Wasser, Sandstränden und Pinienhainen eher karibisch präsentiert. Du wirst dieses Panorama nie vergessen. Diese Trauminsel lässt dich auf fast zwei Tausend Kilometern Küstenabschnitt Surfen, Segeln, Kiten und Tauchen – das Wassersport-Paradies. Die Insel profitiert von vielen verschiedenen Windsysteme, die über die Insel blasen, neun um genau zu sein.
Der Wind
Sardinien ist eine windige Insel, besonders von September bis Juni. Im Hochsommer hast du Spots an denen du reine Thermik findest. Von April bis Oktober hast du lokale thermische Winde. Generell verstärkt die Thermik den Wind. Von Juni bis August hast du hohe Windwerte aufgrund der thermischen Winde aber die Strände sind überfüllt mit Urlaubern. Die Kitezone ist dann sehr klein. Einen Düseneffekt bekommt der Wind in der Meerenge zwischen Sardinien und Korsika. Die vorherrschenden Winde werden hier verstärkt, sodass die Bucht von Porto Pollo ein absolut windsicheres Revier ist. Sardinien hat neun Winde, die die Insel mit genügend und abwechslungsreicher Belüftung bedienen.
Herbst und Frühjahr:
Mistral/Maestrale aus Nordwest, kalter Wind & wolkenloser Himmel, setzt plötzlich und heftig ein, manchmal böig (verlässlicher Wind für die Nordküste & Südküste)
Scirocco aus Südost und aus südlichen Richtungen, trockener heißer Wüstenwind, der überm Meer Feuchtigkeit aufnimmt und eher schwül über Sardinien düst (verlässlicher Wind für die Südküste)
Sommer:
Ponente, schwächerer Westwind, gleichmäßig.
Tramontana Wind aus Nord, oft böig, bringt Kälte, besonders stark im Winter (verlässlicher Wind für die Nordküste)
Gregale, kalter & stürmischer Wind aus nordöstlicher Richtung, böig, meist im Winter wenn ein Tief südlich von Malta liegt (verlässlicher Wind für die Nordküste)
Bora trockener, kalter Wind aus Nordost bis Nordnordost, setzt plötzlich und heftig ein, strahlend blauer Himmel
Ostro aus Süd, gemäßigt und warm (Wind für die Südküste)
Libeccio aus südwestlicher Richtung, besonders stürmisch im Herbst und Winter (Wind für die Südküste)
Levante als warmer Ostwind, der nach dem Maestrale weht und den Scirocco „einweht.“
Klima, Luft & Wasser
Auf der Insel findest du mediterranes Klima. Im Herbst und Frühjahr ist es angenehm zum Kiten: Tagestemperatur durchschnittlich ca. 18°C, Wassertemperatur ca. 17°C. Im Juli und August ist das Wasser besonders warm (26°C) und auch die Temperatur steigt auf über 30°C. Wassertemperatur im Winter: 15°C. Im Winter wird es kühl und regnerisch, trotzdem hast du super tolle Winde, die du eigentlich fahren musst.
Die Spots
Porto Pollo (Norden)
Dieser Spot ist wohl der bekannteste der Insel. Er liegt zwei Kilometer nördlich von der Stadt und besteht aus zwei Buchten. Diese werden durch eine Landzunge getrennt. Sie trennt auch Kite- und Windsurf-Bereich – die linke Bucht ist für die Kiter. Am Ende findest du die Isla dei Gabbiani. Der Strand an der Bucht ist naturbelassen und breit, sodass du Platz zum Auf- und Abbauen hast. Der Sand ist etwas gröber. Der Strand fällt sehr schnell ab, daher ist kein Stehbereich vorhanden, trotzdem ist es ein guter Spot für Anfänger, da es keine Gefahr gibt abzutreiben. Für alle Fälle steht hier ein Rescue-Boot zur Verfügung. Es gibt hier mehrere Kiteschulen. Parkplatz vorhanden. Winde: Tramontana, Mistral, Ponente (sideshore bis side-offshore), Sirocco von 11 Knoten bis 40 Knoten. Beste Windrichtung: West bis Nordwest. Der Wind kommt side-onshore bis sideshore von links. Perfekt für Anfänger und Einsteiger, da der Wind morgens schwächer weht und erst am Mittag die volle Stärke erreicht. Das Wasser ist meist kabbelig, manchmal wellig (Windwelle etwas über 1 Meter). Kommt der Wind aus Ost, von rechts, hast du hier flat water Bedingungen hinter der Landzunge.
Good to know: Durch die Straße von Bonifacio werden Winde aus österlicher und westlicher Richtung beschleunigt.
Valledoria
Der Strand in Valledoria ist perfekt beim Mistral. Er weht hier nicht ganz so stark wie in Porto Pollo, aber das ist ok. Hier erwartet dich eine Süßwasser-Lagune und ein Wave-Spot. Manchmal hast du das Glück, dass du von der Lagune direkt ins Meer fahren kannst, wenn der Channel mit Wasser gefüllt ist. In der Lagune ist das Wasser spiegelglatt, auch bei über 30 Knoten! WOW, das ist mal ein Freestyle-Spot nach unserem Geschmack. Die Wellen sind nicht hoch, sodass auch Anfänger hier fahren können. Der Strand ist 10 Kilometer lang und auch schön breit, sodass es massig Platz gibt. An der Lagune findest du einen Campingplatz und Bars.
Weitere Spots nördlich:
Le Saline, Caprera, La Cinta
Punta Trettu (Süden)
Ca. 330 Kilometer weiter südlich von Porto Pollo liegt dieser absolut geniale und traumhafte Kite- Spot. Im Süden der Insel ist das Paradies der Kitesurf-Szene zu Hause. Hier gibt es weniger Badegäste, sodass du auf deine vollen Kosten beim Kiten kommst. Die gigantische Flachwasser- Lagune lässt dir das Wasser im Mund zusammen laufen.
Die breite Landzunge, die über 500 Meter ins Wasser geht, bietet dir maximal gute Kite-Bedingungen. Glattes Wasser und viel Platz geben dir Sicherheit und sehr viel Spaß beim Fahren. Perfekt auch für Anfänger! Stehbereich an der Spitze der Lagune: 100 Meter x 300 Meter. Sanitäranlagen und Snackmöglichkeit am Spot. Es sind Parkplätze vorhanden. Sei dir aber sicher, dass es schnell voll wird, wenn der Wind erstmal richtig weht. Von dort musst du ca. fünf Minuten Fußmarsch einplanen. Du hast an der Spitze genügend Platz zum Launch. Am Ende befindet sich eine Kiteschule.
Mistral (Frühling&Sommer) und Scirocco sorgen für konstante sideshore Winde und werden durch die Thermik verstärkt. Auch der Levante kommt klar und direkt an den Spot.
Ponente und Libeccio sorgen für super gute Windbedingungen von Frühling bis Herbst. Auch der Tramontana schafft es im Winter bis hier her – zwar kalt und stark aber manchmal sogar mit über 50 Knoten. Starkwind-Fahrer aufgepasst! Hier gehts hoch hinaus!
Good to know: Der Nordwest Wind weht meist fünf bis 10 Knoten mehr, als im Forecast angesagt. Bytheway: hier hast du super selten böigen Wind, meist ist es hier super konstant und direkt.
Weitere Spots südlich
Porto Botte
Dieser Wildlife-Spot liegt südlich von Punta Trettu. Du kannst Flamingos sehen. Selbst ein leichter Mistral wird hier aufgrund des Düseneffektes stark ankommen. Sicherer Spot mit Flachwasser und stehtiefem Bereich. Seegrasflächen halten das Wasser glatt und glätter. Je ablandiger der Wind kommt, desto böiger wird es. Es ist eine Kiteschule am Spot, sowie ein Rescue-Boot. Wenn es zu voll wird, findest du am Spot Is Solinas, am Ende der Bucht, ähnliche Bedingungen.
Porto Pino
Einer der schönsten Strände auf Sardinien. Weißer Sandstrand, türkises Wasser und weiße Dünen. Es gibt hier eine Kiteschule. Gut beim Mistral und bei Wind aus Südwest (on shore). Südost ist böig aber stark. Es gibt eine zu beachtende Kitezone und Beachbars.
Chia
Wellen-Spot ganz im Süden der Insel. Ca. eine Stunde Fahrt von Porto Botte. Wenn der Swell stimmt, ist es hier super, denn du hast ca. zwei Meter hohe Wellen und Kickerwellen.
Poetto Beach
Anreise/Schlafen
Auf die Insel gelangst du mit dem Flugzeug oder der Fähre. Du fliegst von Hamburg nach Olbia (ab 35 Euro, Flugdauer zwei Stunden und 20 Minuten) und Cagliari (ab 45 Euro, Flugdauer 2,5 Stunden). Du kannst auch von Stuttgart nach Alghero fliegen, ab 30 Euro. Schnapp die am besten einen Mietwagen am jeweiligen Flughafen, damit du auf der Insel mobil bist und so viele Spots abklappern kannst wie du magst und kannst. Das ist wirklich zu empfehlen. Ab 20 Euro pro Tag kannst du gute Angebote finden. Sehr gute Angebote gibt es ab 36 Euro pro Tag. Wenn du eh mit dem Auto unterwegs bist, nimmst du die Fähre z.B. von Genua nach Porto Torres. Kosten ca. 130 Euro. Du kannst zwischen Campingplätzen, Apartments, Hotels, Zimmern und Hostels wählen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten an der Küste, direkt am Spot oder in der Nähe des Spots zu schlafen. Auf manchen Campingplätzen kannst du in den Wintermonaten in Wohnungen unterkommen, 30 Euro pro Person. Camping Telis, Le Cernie und Nurapolis haben das ganze Jahr über geöffnet (ca. 6,50 Euro pro Person, Platz für 7 Euro). Airbnb-Wohnungen im Süden am Spot Punta Trettu ab 55 Euro die Nacht. Auch kannst du hier im Kite Village nächtigen.
Good to know
Im Süden ist es meist wärmer als im Norden der Insel. Neo? Pack den gerne immer ein. Während der Sommermonate reicht ein Shorty, wenn du keine Frostbeule bist. Die restliche Zeit solltest du einen 4/3 Millimeter nehmen oder sogar 5/3 Millimeter im Winter. Die Insel ist touristisch sehr gut erschlossen, sodass es dir an nichts mangelt. Im November ist es zwar nicht mehr knackig warm aber du kannst alle Spots voll ausfahren. Während der Sommermonat ist es wirklich mega voll. Von Schirmgröße 7 bis 14 ist alles drin. Mit 9 und 12 solltest du gut auskommen (wie immer abhängig vom Gewicht).
Was gibts noch?
Kein Wind im Norden? Das macht gar nichts. Hier wird es dir nicht langweilig. So ein Tag ohne Wind kann doch wunderbar am Strand genossen werden – umso besser, dass die Strände absolut schön sind. Egal welchen Strand du wählst, du wirst große Augen machen. In der Umgebung von Badesi gibt es tolle Trekking-Routen, im Inneren, sowie an der Küste. Wo Trekking geht, ist auch Fahrrad fahren möglich. Wenn es Wellen gibt, dann schnapp dir ein Surfbrett, ist es glattes Wasser schnapp dir ein SUP. Wenn du lieber unter Wasser sein willst, solltest du einen Tauchkurs besuchen oder schnorcheln gehen. Des Weiteren gibt es eine Wakeboard-Anlage. Auch im Süden ist es ohne Wind spannend. Sightseeing steht auf deinem Plan, Strandtage sind zur Erholung super und aktiv wird es beim Kliff-Diving oder am Cable-Park. Wenn du lieber ruhig und entspannt verschiedene Weine probieren möchtest, ist dir auch das gegönnt.