Kitesurf Lexikon von A bis C
A
Abströmkante/ Abrisskante/ Trailing Edge
Kompakt:
Hintere Kante des Tuches.
Lang:
Die Abströmkante ist die Kante, über die der Wind den Kite verlässt bzw. zuletzt berührt. Folgerichtig ist sie am Ende des Tuches. Kitehersteller wie z.B. Core verstärken bewusst diese Hinterkante / Abströmkante
- durch zusätzliches Material
- und / oder Umklappen des Materials
- sowie der Verwendung zusätzlicher Nähte
Das ist erforderlich, um die Dehnung des Tuchs zu vermeiden und um die Flugeigenschaften zu verbessern.
Airtime/ Hangtime
Kompakt:
Dauer der Flugphase während eines Sprungs.
Lang:
Die Sportart Kitesurfen ermöglicht es, mit einer bestimmten Technik während des Surfens abzuspringen und somit den Wolken etwas näher zu kommen. Anfangs sind es nur 1 - 2 Meter, aber mit zunehmender Geschwindigkeit und Verbesserung der Technik, sind schnell Höhen mit entsprechender Flugdauer erreicht, bei denen der Kiter die ersten Tricks ausprobieren kann. Die Airtime beschreibt dabei die Dauer die der Kiter während eines Sprunges in der Luft verbringt. Wichtig zu wissen: Unterschiedliche Bauarten von Kites ermöglichen unterschiedlich lange Airtime. So bieten Delta Kites sowie Softkites eine deutlich längere Airtime als beispielweise ein C-Kite, welcher fürs Freestylen konstruiert wurde.
Anknüpfpunkte
Kompakt:
Verbindung zwischen den Leinen der Bar und dem Kite.
Lang:
Es gibt immer zwei Leinen mit Schlaufen, zwei Leinen mit Knoten sowie das passende Gegenstück an dem Kite. Um Verwechselungen zu vermeiden, haben die Flugleinen (Frontlines) und die Steuerleinen (Backlines) immer ein gegensätzliches System, das dient dazu, dass man nicht aus Versehen die falschen Leinen am Kite verknüpft. Darüber hinaus werden die passenden Anknüpfungen noch durch gleiche Farbcodes gekennzeichnet.
B
Bar
Kompakt:
Die Kite Bar ist die Kommandozentrale des Kitesurfers, mit der der Kite gesteuert wird.
Lang:
Der Chickenloop.
Der Chickenloop stellt die Verbindung zwischen dem Kite und dem Trapez dar. Diese Verbindung ist so aufgebaut, dass sie sich in einer Notsituation extrem schnell vom Körper trennen lässt und so den Zug des Kites auf ein Minimum reduziert.
Es gibt den Chickenloop in verschiedenen Größen. Ein großer Chickenloop wird meist für unhooked Manöver verwendet, da es durch den großen Loop einfacher ist sich von seinem Trapez ein- und auszuhaken. Einen kleinen Chickenloop verwendest du am besten immer dann, wenn du eingehakt bleibst! Außerdem ist ein kleiner Loop hilfreich, wenn du kurze Arme hast, da deine Bar so näher an deinen Körper kommt! Wichtig: Überprüfe regelmäßig den Zustand deines Chickenloops!
Der Chickenstick.
Der Chickenstick ist ein Stift, der das ungewollte Ein- und Aushaken deines Chickenloops verhindert. Du solltest unbedingt regelmäßig den Zustand deines Chickensticks überprüfen, um sicherzugehen, dass er vollkommen intakt ist! Grundsätzlich kann man aber sagen, dass es nicht passieren kann, dass der Chickenloop sich von alleine aushakt, solange genug Druck in deinem Kite ist!
Das Quick Release.
Das Quick Release ist dazu da, die direkte Verbindung zwischen dir und deinem Kite und bestimmten Situationen schnell und sicher zu trennen!
Durch das Auslösen des Quick Release, wird der Zug deines Kites auf ein Minimum reduziert und deine Safety Leash ist dann die einzige Verbindung zwischen dir und deinem Kite. Die Funktionsweise des Quick Release ist leider nicht standardisiert und somit von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Du wirst allerdings am meisten ein Quick Release an deiner Bar vorfinden, welches sich entweder durch ein nach vorne Schieben oder drehen des Release betätigen lässt. Du solltest dich so oft wie möglich mit der Funktionsweise des Quick Release beschäftigen, um in einer tatsächlichen Notsituation so routiniert wie möglich handeln zu können. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man sein Quick Release regelmäßig ausspült, damit es vollkommen frei von Schmutz ist und immer einwandfrei funktioniert.
Der Depowertampen.
Der Depowertampen befindet sich oberhalb deines Quick Release und ist meistens am Quick Release angebracht. Er verläuft durch eine Aussparung in der Bar und endet unterhalb des Adjusters. Auf dem Depowertampen, kannst du deine Bar nach vorne schieben, um Druck aus dem Kite zu nehmen und ihn zu depowern oder zu dir ziehen, um den Kite an zu powern.
Der Depowertampen besteht aus hochfesten Leinen, welche teilweise zusätzlich durch einen Kunststoffmantel geschützt werden. Aber auch beim Deopwertampen gilt: Überprüfe regelmäßig den Zustand!
Der Barholm.
Mit deiner Bar bestimmst du durch Anziehen und Wegschieben der Bar an einer Seite, die Position und Flugrichtung deines Kites. Außerdem kannst du über das Wegschieben oder Anziehen der gesamten Bar deinen Kite Deopwern oder Anpowern. Wichtig ist, dass die Bar lediglich dazu da ist, den Kite zu steuern und nicht um sich an ihr festzuklammern!
Die verschiedenen Seiten deiner Bar sind durch den Hersteller mit verschiedenen Farben versehen und somit deutlich optisch gekennzeichnet. Auch die jeweiligen Vorleinen sind in verschiedenen Farben gekennzeichnet, um sie optisch auseinander halten zu können!
Diese farbliche Markierung hilft dabei, deine Bar immer richtig herum greifen zu können und so immer einen perfekten Steuerimpuls geben zu können.
Du solltest wissen, dass die Bars unterschiedlich lang sind. Eine kürzere Bar ist weniger direkt und wird meist mit kleinen Kites geflogen, um den agilen Kite etwas ruhiger zu machen. Mit einer längeren Bar, wird reagiert der Kite schon auf die kleinsten Lenkimpulse und ist somit deutlich agiler und spritziger, was sich besonders bei großen Kites bemerkbar macht!
Der Adjuster.
Der Adjuster an deiner Bar ermöglicht dir deinen Kite einzustellen. Durch das Ziehen oder Lösen deines Adjusters, verändert sich das Verhältnis von Front- zu Backlines und somit auch die Position deines Kites im Windfenster. So powerst oder depowerst du deinen Kite und veränderst den Druckpunkt deiner Bar. Außerdem lässt sich dein Kite auf diese Weise an deine Armlänge und die Veränderungen des Windes anpassen, während du auf dem Wasser bist. Das kann auch beim Starten und Landen deines Kites von Vorteil sein!
Der Adjuster ist meistens, je nach Hersteller, oberhalb des Depowertampens oder seitlich am Chickenloop angebracht.
Verbindungsstücke (Pigtails).
Am Ende deiner Leinen findest du kurze Endstücke. Diese Endstücke werden Pigtails genannt. Sie sind austauschbar und sollen die Leinen vor Abnutzungen durch ständiges An- und Abknüpfen schützen. Auch die Pigtails sind jeweils farblich markiert damit du deinen Kite nicht falsch anknüpfen kannst. Außerdem sind die Knoten und Schlaufen jeweils gegensätzlich angebracht, sodass du deine Steuer- und Mittelleinen nicht vertauschen kannst.
Beaufort
Kompakt:
Einteilung der Windstärke anhand optischer Eindrücke, sie geht von Stärke 0 (Windstille) bis Stärke 12 (Orkan)
Lang:
An dieser Stelle wird die Windtabelle im Detail aufgeführt.
Windstärke wird auch angegeben in:
Beaufort (bft)
Knoten (kn)
km/h
m/s
Bidi
Kompakt:
Ein Bidi ist ein Kiteboard, mit dem in beide Richtungen (Bi-Directional) gefahren werden kann.
Lang:
Bei Kiteboards / Boards gibt es genauso wie es verschiedene Kites gibt, auch unterschiedliche Größen und Arten von Boards. Diese lassen sich häufig mit dem passenden Kite sinnvoll kombinieren z.B. Leichtwind Kite und Leichtwind Board.
Weitere Arten von Kiteboards sind:
- Directional – Kiteboard
- Twintip – Kiteboard
- Race - Kiteboard
Kiteboards können je nach Typ mit diversen Arten von Bindungen zum Kitesurfen benutzt werden.
Man unterscheidet zwischen fester Bindung bzw. Wakestyle Bindung, Kitebindung (Pads), keine Bindung (häufig bei Directional/Waveboards möglich).
Bladder am Kite
Kompakt:
Der Schlauch im Inneren des Kites, der durch den Strut umhüllt wird.
Lang:
Im Inneren des Kites befindet sich ein hauchdünner Schlauch, häufig aus Latex - Material. Dieser Schlauch ist von seiner Funktion und Eigenschaft ähnlich dem Fahrradschlauch. Der Bladder ist im eingebauten Zustand nicht sichtbar. Er ist sehr empfindlich, gibt wenig Widerstand gegen Verformung und muss unbedingt gegen äußere Einflüsse geschützt werden (wie der Fahrradschlauch durch den Reifen geschützt wird). Dieser Schutz wird durch den Strut gewährleistet.
Body Drag
Kompakt:
Kiter lässt sich ohne Kiteboard mit dem Körper (Body) vom Kite durch das Wasser ziehen.
Lang:
Kann als das Kiteerlebnis ohne Board bezeichnet werden. In der Regel wird der Bodydrag bei Kiteschulen geschult, bevor der Kiteschüler aufs Brett darf. Beim Bodydrag lässt sich der Kiter auf dem Bauch (ohne Kite Board) durch das Wasser ziehen. In Kombination mit einer bestimmten Technik kann man sich sogar schräg gegen den Wind (Luv) ziehen lassen, das kann von großem Vorteil sein, wenn man sein Kiteboard in einem tiefen Gewässer verloren hat.
Ablauf:
Der Kiter positioniert zunächst sein Kite auf 12 Uhr also im Zenit. Jetzt kniet er sich (im Stehrevier). Der Kite wird jetzt langsam auf 11 positioniert. Jetzt reißt der Kiter die Bar schnell nach rechts und lehnt sich nach vorne und streckt dabei gleichzeitig die Beine. Der Kite macht einen schnellen u. kraftvollen Sturzflug Richtung Wasser. Auf den Kiter wirken jetzt starke Zugkräfte. Jetzt wird die Bar schnell in die andere Richtung gelenkt. Um die Gleitgeschwindigkeit zu halten, ist die Bar jetzt abwechselnd nach links und rechts einzuschlagen.
Zum Beenden des Bodydrags ist der Kite wieder auf 12 Uhr (Zenit) zu positionieren.
Board Leash
Kompakt:
Verbindung zwischen Board und Kiter durch eine flexible Leine
Lang:
Es gibt auf dem Kitemarkt zwei gängige Methoden, um zu verhindern, dass man das Kiteboard im Wasser verliert. Diese sind die Board Leash mit einem flexiblen Seil und die Roll Leash, dessen Seil sich beim Stürzen ausrollt. Beide Leash Arten werden am Kitetrapez und Board befestigt. Bei der einfachen Boardleash besteht die Gefahr, dass sich die flexible Leine (Leash) stark spannt und dann das Kiteboard mit seinen scharfen Kanten und Finnen Richtung des Kiters gefletscht wird.
Aus diesem Grund muss bei der Verwendung einer Kiteboard Leash immer ein Helm aufgesetzt werden.
Board Bag
Kompakt:
Tasche für das Kiteboard
Lang:
Die Kiteboard Bag ist eine Tasche, um das Kiteboard beim Transport oder Lagern vor Beschädigungen wie abbrechen der Finnen, Kratzer, Riefen etc. zu schützen. Besonders beim Transport kann es zu Beschädigungen des Boards kommen. Der Griff oder der Tragegurt sorgen beim Transportieren des Board für besonderen Tragekomfort, schließlich trägt man ja nicht nur das Board zum Strand. Board Bags gibt es in verschiedenen Größen, Formen und Extras wie z. B. Rollen oder ein trennbares Innenleben.
Tipp:
Bei vielen einfachen Kiteboardtaschen empfiehlt es sich, diese (ohne Aufpreis) in einer etwas längeren Variante zu kaufen als das Board tatsächlich ist. Wenn nämlich die Länge nicht erforderlich ist so spannt die Tasche beim Verschließen nicht so stark. Das kann man nutzen, um zusätzliche Sachen in der Tasche wie Neoprenanzug, Neoprenhaube, Beanie, Neoprenhandschuhe, Handtuch oder die Sensor Bar zu verstauen. Damit die Bar nicht das schöne Kiteboard zerkratzt,- einfach in ein Handtuch einwickeln.
Board Wandhalterung - selber bauen?
Jeder Boarder muss sein Board sicher und ordentlich aufbewahren. Das ist unabhängig davon, ob du Snowboard, Kiteboard oder Wakeboard fährst.
Aber lohnt es sich denn überhaupt einen Board Wandhalter selber zu bauen?
Angefangen von der Planung und der Suche nach dem geeigneten Material vergehen locker ein paar Stunden. Wenn die Materialauswahl gefallen ist (meistens werden selbstgebaut Board Halter aus Holz gebaut) dann geht es los in den Baumarkt. Für das Holz inkl. Befestigungsmaterial zahlst du ca. 15€.
Jetzt geht das Bauen los. Neben dem Zuschneiden und dem Formen geht noch ordentlich Zeit für das Finish - sprich schleifen der Oberfläche/Kanten drauf. Rechnen wir hier mal 2 Stunden inkl. Bierchen zwischendurch und ohne irgendwelche Unfälle.
Unter der Voraussetzung, dass der erste Entwurf funktioniert, hast du jetzt eine selbstgebaut Board Wandbefestigung.
Ergebnis
Zeit: 6,5 Stunden (wenn der erste Entwurf gut geworden ist und dir auch gefällt)
Kosten: ca. 15€
Addieren wir nun einen Stundenlohn von 7€ (du bist ja schließlich kein Meister) zu der Rechnung, so sieht das Ergebnis schon anders aus:
6,5 Stunden a 7€ + 15€ Material = 60,50€ kostet dich dein Board, wenn es beim ersten Mal funktioniert!
Wenn du dich dann mal umschaust, was eine hochwertige Wandhalterung aus Acrylglas kostet bspw. die original BOARD DUDE Halterung mit nur einem Schlitz (also für ein Board), so zahlst du nur 29,90€!
Möchtest du hingegen zwei Boards sicher aufbewahren, so gibt es für nur 39,90€ den REAL DUDE mit zwei Schlitzen!
Na noch Lust in den Baumarkt zu fahren oder möchtest du doch lieber eine Board Wandbefestigung bequem bestellen? Dann schau dich gerne bei uns im Webshop um. Wir haben bestimmt auch für dich die passende Wandhalterung parat.
C
Chickenloop
Kurz:
Schlaufe an der Bar zum Einhaken am Trapez.
Lang:
Der Chickenloop ist ein flexibler Ring, der sich an der Bar befindet. Er wird am Trapezhaken eingehakt und dient dazu, das Kite über die Bar mit dem Kiter zu verbinden. Das bedeutet, dass die Kraft des Kites nicht mehr auf die Arme des Kitesurfers wirkt, sondern auf seinen Körper. Fortgeschrittene Kiter, die häufig Unhooked Kiten (also ausgehakt), verwenden manchmal einen besonders großen Chickenloop (core Pro Loop). Dieser hat den Vorteil, dass er schnell und leicht nach z. B. einem Sprung wieder eingehakt werden kann. Der Chickenloop wird zusätzlich durch den Chickenstick gesichert und vermeidet, dass sich der Chickenloop versehentlich vom Trapezhaken löst.
Chickenstick
Kurz:
Flexibler Stift der verhindert, dass der Chickenloop aus dem Trapezhaken rutscht.
Lang:
Der Chickenstick oder auch Chickendick genannt, ist ein stoff- oder kunststoffummantelter Stift, der ein Teil der Bar ist, und sich direkt am Chickenloop befindet. Er dient dazu, dass sich der Chickenloop nicht ungewollt vom Trapezhaken löst. Dazu wird der Stick durch den Trapez Haken und vor den Chickenloop geführt.