Das Ereignis des Jahres! Aus North wird Duotone
In diesem Kite Blog wirst du mehr über die Namensänderung von North Kiteboarding (gehört zu North Sails) zu Duotone erfahren. Nichts hat auf dem Kitemarkt hat für mehr Aufregung und Spekulationen gesorgt als dieses Ereignis. Warum es die neue Marke Duotone gibt, was dahinter steckt und was es für den Kunden bedeutet erfährst du jetzt. Für dich habe ich das Interview mit Philipp Becker, dem International Marketing & Communication Manager von Duotone, zusammengefasst!
True Kiteboarding now by Duotone
Duotone ist seit dem 01. August 2019 auf dem Markt vertreten und gehört zum Mutterkonzern Boards & More. Vorher vertrieb der Konzern das Kitematerial unter dem Namen North Kiteboarding. In der Kitebranche ist dieser Vorgang der Namensänderung bisher der erste!
Wieso musste der Name geändert werden?
Die Marke North Kiteboarding konnte nicht weiter am Markt geführt werden, da sich der Lizenznehmer Boards & More und der Lizenzgeber die North Sails Group America in einigen Punkten der Verhandlungen nicht mehr einig waren. Pro verkauftem Artikel musste eine Lizenzgebühr an den amerikanischen Konzern gezahlt werden. Umso mehr Produkte also verkauft wurden, umso mehr Lizenzgebühren fielen an. Auch alleine für den Namen North Kiteboarding mussten Gebühren gezahlt werden – nur um diesen gebrauchen zu dürfen. Früher war es ein klarer Vorteil, denn North Sails ist seit fast 40 Jahre eine der bekanntesten und erfolgreichsten Windsurf-Segelmarken der Welt. Tradition, Erfolg und hohe Qualität stehen hinter dem Unternehmen. Für diesen Zeitraum war es sehr sinnvoll eine Lizenzgebühr zu zahlen. Leider schossen die Kosten in die Höhe und waren nicht tragbar – was könnte man noch mit dem Teil für die Lizenzzahlungen anfangen?
Das Insiderwissen
Bereits aber ein paar Jahre zuvor wurde das Szenario einer eigenen Marke immer wieder durchgespielt, da die Lizenzgebühren stets stiegen. Es wurde also überlegt, was mit diesen Lizenzgebühren alles gedeckt werden könnte.
Die große Aufgabe
Einen neuen Namen zu etablieren und die Produktlinie unter diesem Namen herauszubringen ist wahrlich keine schnelle, sichere und einfache Sache. Der Wechsel eines erfolgreichen Markennames ist mit großen Risiken verbunden. Dem Team war stets bewusst, dass der Wechsel des Markennamens auch nach hinten los gehen kann. Nicht nur der Kitesurf Sektor sondern auch der Windsurf Bereich wäre davon betroffen gewesen. Was ist wenn die Produkte nicht angenommen werden? Verstehen die Kunden den Wechsel? Ist das Risiko zu hoch? Wird der neue Name angenommen? Was passiert mit den Mitarbeitern wenn es scheitert?
Die ersten Reaktionen im Unternehmen
Eine neue Marke bedeutet für jedes Unternehmen ein Risiko. North Kiteboarding gehörte zu den Marktführern im Kiten und Windsurfen und mit der Namensänderung bestand für den Konzern Boards & More auch ein hohes Risiko, denn niemand kannte Duotone und es war auch nicht vorhersehbar, wie sich die Marke auf dem Markt schlagen würde. Philipp selbst hat Jahre lang für die Marke North Kiteboarding gearbeitet und hat den Prozess der Namensänderung voll und ganz mitbekommen und seine ersten Reaktionen waren folgende: „Absolutes No-Go. Können wir nicht machen! Was für eine bescheuerte Idee. Absolute Katastrophe“. Einfach aus dem Grund, dass die Änderung ein hohes Risiko aus der Marketing-Sicht mit sich bringt.
Die Chancen und Risiken
Die Chancen und Risiken der Namensänderung wurden vom Team Marketing North Kiteboarding und North Windsurfing, dem Geschäftsführer Till Eberle und dem Shareholder analysiert. Eine genaue Planung von der Umsetzung der Ideen in Pläne und dem Budgeteinsatz verhalf dem Team sich den richtigen Weg auszusuchen. Es wurden Ideen gesammelt, Pläne und Strategien entwickelt und Mitarbeiter, Agenturen, Händler und Importeure überzeugt. Am Ende ist es geschafft: die Marke ist mit allem drum herum perfekt in den Markt eingegliedert. Mit Duotone ist ein neuer Markenname mit neuem Logo und neuem Design entstanden. Nach weniger als zwei Jahren kann das Team sehr stolz sein, denn bekannte Namen, die vorher unter North Kiteboarding liefen, werden jetzt mit Duotone verbunden – Dutone Vegas, Duotone Evo und Duotone Rebel. Die Marke hat sich durchgesetzt und sich an die Spitze des Kitesurf/Windsurf Marktes gekämpft.
Die Strategie hinter der Duotone Story
Es war ein großes Geheimnis, dass es den Namenswechsel geben wird. Dahinter steckte eine Strategie, eine Story sozusagen, denn zuerst mussten Mitarbeiter, Teamfahrer, Importeure, Agenten und Händler informiert werden. Die Kommunikationsstrategie war bis ins kleinste Detail geplant. Aber Pustekuchen: es kam drei Monate früher raus als geplant – und das ganz ungewollt. Wie? Man weiß es nicht. Schock, schwere Not – weder das Recht noch das Design stand bei Duotone fest und nichts konnte richtig gestellt werden. Natürlich stimmt nicht immer alles, wenn es irgendwer irgendwo veröffentlich. Also musste die Gerüchteküche weiter brodeln. Nachdem der erste Imagefilm aber stand und veröffentlicht wurde, beruhigte sich alles und das Team konnte aufatmen.
Der Name Duotone hat Geschichte
Duotone war am Anfang nicht unter den Favoriten. Es gab 100 Vorschläge, die auf fünf Favoriten runter gestampft wurden. Das schwierige an der Sache: Anmeldung des Markennamens und die Bedeutung auf dem globalen Markt. Es gab einen Favoriten, Ventum. Doch die Abkürzung VNTM, modern geschrieben, konnte leider nicht auf dem französischen Markt, dem zweit größten Markt neben dem deutschen, angenommen werden. Grund: eine Abkürzung für eine Beleidigung in Frankreich. Außerdem war der Markenname VNTM bereits geschützt. Duotone ist bereits seit 20 Jahren ein geschützter Name welcher bei Boards & More eingetragen ist. Es wurden bereits Snowboards vertrieben. Zum Ende hin war der rechtliche Aspekt sehr gewichtig, denn alle anderen Namen bereiteten Probleme. Somit ging Duotone als Gewinner hervor! Wenn der Name also richtig befüllt wird, mit Bildern und Emotionen, etwas Neuem und Frischem aber mit alten Werten in Bezug auf Service und Qualität, dann kann es klappen – und das hat es auch.
Das Duotone Design schockte die Kitesurfszene
Es kam ein Handyfoto in Umlauf, welches den ersten Duotone Kite zeigte. Sofort brach ein fürchterliches Gewitter aus – das schöne daran, das Design wäre so oder so gekommen, auch wenn es noch North Kiteboarding gewesen wäre ;). Das einzige was sich nun für die Zukunft geändert hat ist das Logo. Designtechnisch ist Duotone sehr probierfreudig und wechselhaft. Heißt das Design ändert sich sehr oft und auch sehr stark. Würde es keine Reibung geben, bestehe hier natürlich die Gefahr, dass es einige Design geben könnte, die doch gleich aussehen und sich die Kunden daran langweilen. Auch ein Design, welches einem am Anfang nicht gefällt, kann durch Promotion, das Drum Herum und mit der Zeit Gefallen finden. Duotone ist in diesem Bereich sehr innovativ und laut – und führend am Markt. Klar gibts da Reibungen.
Die ersten Duotone Produkte
Der Verkauf der Produkte ist durch die Decke geschossen. Viele Artikel waren schnell ausverkauft und nicht mehr lieferbar – der Abverkauf der Duotone Artikel war stärker als in der Vergangenheit. Hier das erste Zeichen, dass ein klarer Erfolg statt gefunden hat.