Unterschied zwischen Sitztrapez oder Hüfttrapez beim Kitesurfen
Unterschied zwischen Sitztrapez und Hüfttrapez. Dies ist eine Zuhörerfrage, die ich immer wieder bekomme: was ist der Unterschied zwischen einem Sitztrapez und einem Hüfttrapez beim Kiteboarding? Den Vergleich und die Unterschiede stellt Dorian in der heutigen Folge, Sitztrapez vs. Hüfttrapez:
Folge 04: Sitztrapez vs. Hüfttrapez beim Kiten
Sitztrapez kaufen oder Hüfttrapez?
Eine Frage die am ganz am Anfang deiner Kitesurfkarriere geklärt werden muss.
Für welches Trapez sollte ich mich entscheiden – Sitz- oder Hüfttrapez?
Wo liegt der Unterschied und welche Vor- und Nachteile gibt es? Das erläutere ich dir in diesem Kitesurf Blog.
Was ist eigentlich die Aufgabe von einem Kite Trapez?
Dein Trapez ist die Verbindung zu deinem Kite. Mit Hilfe des Chickenloops, welcher sich an deiner Bar befindet, wird der Kite in den Trapezhaken eingehängt und mit dem Chickendick befestigt, sodass der Loop sicher mit dem Haken verbunden ist. Der Trapezhaken befindet sich auf Höhe des Bauchnabels und die Kraftübertragung zu deinem Kite erfolgt über das Trapez. Mit deinem Körper hälst du den Kite am Boden. Des Weiteren sicherst du deinen Kite mit der Safety Leash, welche meist seitlich an deinem Trapez und am Sicherungsring deiner Bar angebracht wird.
Beim Kauf solltest du ein paar Faktoren beachten
Es gibt bei beiden Varianten, Sitz- und Hüfttrapez, Frauen- und Männertrapeze – achte da bitte drauf. Du musst dein Trapez unbedingt anprobieren und dich darin wohlfühlen. Es sollte wie angegossen sitzen und keine Schmerzen verursachen. Zudem sollte es deinen Rücken unterstützen und entlasten.
Die Vorteile des Sitztrapezes…
Das Sitztrapez verfügt über Beinschlaufen und Beingurte. Diese Gurte, welche zwischen deinen Beinen zu befestigen sind, halten das Trapez stets an der richtigen Stelle, sodass es nicht verrutschen kann und du dich mit deinem Gewicht in das Trapez reinsetzen kannst. Du muss nicht überprüfen, ob das Trapez noch sitzt oder spüren, dass es dir langsam unter die Achseln rutscht. Du kannst dich voll und ganz aufs Fahren konzentrieren. Beim Wasserstart spürst du einen klaren Vorteil, denn der Kite zieht dich am Hintern nach oben, sodass du direkt auf deinem Kiteboard stehst. Dadurch, dass der Haken unterhalb des Bauchnabels angebracht ist, verteilt sich die Zugkraft gut auf deinen Po und den unteren Rücken. Der „coole Kite-Style“ bleibt hier im Hintergrund – aber für den Anfang ist das Sitztrapez perfekt zum Lernen und du spürst schnelle Erfolge! Es spielt bei der Beschaffung keine Rolle, welchen Preis du ausgibst. Der Vorteil wenn du etwas mehr investierst ist, dass die Gurte mit einer Gummi- oder Neoprenummantelung umgeben sind, sodass die Kraft, mit der der Kite zieht, auf eine breitere Fläche verteilt werden kann und somit weniger weh tut.
…und die Nachteile
Wenn du längere Zeit auf dem Wasser bist und übst, kann es passieren, dass die Gurte, auch mit Ummantelung, unangenehm werden und scheuern. Durch das Sitzen ist deine Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt, sodass der Einstieg in deine Pads leicht erschwert werden kann, da du die Beine nicht anziehen kannst. Wenn du bereits Höhe laufen und halten kannst, hält dich der Kite am Hintern fest. Der mittlere und obere Teil des Rückens hängt in der Luft, sodass du eine gebückte Körperhaltung einnimmst, was sehr anstrengend ist, deine Bauchmuskulatur aber stärkt.
Die Vorteile des Hüfttrapezes…
Das Hüfttrapez wird um die Hüfte herum befestigt. Der Trapezhaken befindet sich etwas über Bauchnabelhöhe und verteilt somit das Gewicht auf die gesamte Mitte des Rückens. Mehr Bewegungsfreiheit ist dir mit einem Hüfttrapez gegeben, da es keine Gurte und Schlaufen gibt, die dich um die Beine herum einschränken und dich zu einer gebückten Haltung zwingen. Wenn du Höhe laufen und Höhe halten kannst, ist die Haltung auf deinem Kiteboard mit einem Hüfttrapez entspannter, denn du kannst dich richtig, mit einem geraden und gestreckten Rücken, in das Trapez reinlegen. Die Katen zu halten wird dadurch einfacher.
…und ein nicht allzu kleiner Nachteil
Beim Wasserstart allerdings kann die Kraft des Kites das Trapez nach oben ziehen und dich mit voller Kraft über dein Board ins Wasser befördern. Das kann schonmal etwas weh tun und auch öfters passieren. Das Trapez kann dir auch unter die Achseln rutschen, da du als Anfänger den Kite meist auf 12 Uhr halten wirst. Es kann passieren, dass du Schmerzen an den Rippen bekommst, da diese durch das Trapez und die Krafteinwirkung eingequetscht werden und es kann zu einer erschwerten Atmung führen. Das entmutigt einen etwas mehr als man denkt.
Die Entscheidung liegt am Ende bei dir
Für welchen Weg du dich entscheidest, bleibt dir überlassen – ich kann dir aus Erfahrung nur sagen, dass es einfacher und ermutigender ist, mit einem Sitztrapez zu starten, da du schneller Erfolge spürst, welche das Aufstehen und Fahren betreffen. Du kannst von deinem Sitz- auf ein Hüfttrapez wechseln, wenn du Höhe laufen und Höhe halten kannst. Wie bei dem meisten Kitematerial kannst du das Sitztrapez weiter verkaufen. Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Spaß!
Ich hoffe ich konnte dir einen guten Überblick geben und dir bei deiner Entscheidung helfen!
PS.: Wenn du magst, kannst du ein Teil davon sein. Schreibe eine E-Mail an dorian(ÄTT)kite-buddy.de und stelle mir deine Frage. Diese wird im Podcast veröffentlicht und beantwortet.