Kite kaufen - Die unterschiedlichen Bauarten von Kites

KITE BUDDY
29.09.2019 Kommentare 0 Digitale Sprachberatung Material Grundlagen

Auf dem Bild sehen wir Dorian, Gründer und Inhaber von KITE BUDDY der im Vordergrund steht im HIntergrund sehen wir drei Kiteschirme und die folgen Überschrift!

Es ist am Anfang nicht leicht, den richtigen Kite zu finden oder zu kaufen. Nicht nur die Größe spielt eine Rolle sondern auch die Form! In diesem Kite Blog erkläre ich dir alles über die unterschiedlichen Formgebungen der Kites und deren Charakteristik. Schau gerne vorher auf meinem YouTube Kanal KITE BUDDY vorbei und schau dir das Video „Die unterschiedlichen Kite Typen“ an. Tipp: öffne, während du den Blogbeitrag liest, meine Internetseite KITE BUDDY, klicke im Reiter auf Kiteshop und wähle in der Liste KITE Core. Es öffnen sich alle Core Kites für den Überblick. Es ist völlig egal welche Marke ich als Beispiel nehmen. Du sollst einen Überblick bekommen und ein Bild vor Augen haben, wenn ich dir eine bestimmte Form erkläre. Auf gehts!

Merke dir die Begriffe

Waageleinen: über die Waageleinen sind die Powerleinen an mehreren Punkten an der Fronttube befestigt, diese Waageleinen laufen zusammen und werden an den Powerleinen angeknüpft. Slack: hier gibt es einen kurzen Moment, in dem die Leinen nicht unter Spannung stehen und du deine Bar hinter deinem Rücken in der Luft übergeben kannst, und der Schirm am Himmel stehen bleibt.

Tubekite

Der Tubekite wird aufgepumpt. Er besteht aus verschiedenen Bauteilen. Zum einen findest du die Fronttube. Es ist die große Tube im vorderen Bereich, die immer im Wind steht und von diesem angeströmt wird. Die Fronttube ist mit den Struts fest verbunden – du findest hier ein One-Pump_System. Die Struts verlaufen quer am Tuch entlang und werden mit der Fronttube zusammen aufgepumpt. Die Abströmkante befindet sich am Ende vom Tuch, also die Hinterkante.

Klassischer C-Kite – der Wakestyle/Freestyle Kite Beispiel: Core Impact

Die Fronttube dieser Kiteform ist sehr C lastig. Die Tips sind bei dieser Form sehr weit unten, somit die untersten Bereiche an denen du deine Steuerleinen direkt anknüpfst. Unten an den Tips befinden sich die Anknüpfpunkte des Kites. Also wird deine vier Leinen-Bar nur unten direkt am Kite befestigt. Dieser Kite besitzt keine Waageleinen. Optional, je nach Hersteller, kannst du noch eine fünfte Leine an der Mitte der Fronttube befestigen. Diese gibt dem Kite mehr Formstabilität und erleichtert den Wasserstart. Mit diesem Kite kannst du besonders gut ausgehakt Springen, denn er besitzt einen sehr guten Slack. Er verfügt über ein schnelles Flugverhalten. In allen anderen Bereichen kannst du diesen Schirm knicken. Der Kite hat einen sehr kleinen Drehradius, steht recht tief im Windfenster und übt starken Zug auf die Bar aus. Wenn du schon lange kitest und du schon gute Tricks unhooked beherrscht, dann ist der Kite für dich zu empfehlen, denn sie sind so speziell entwickelt, dass du im High-Performance richtig los legen kannst.

Die Nachteile

Diese Form ist ungeeignet für Einsteiger. Durch diese starke C-Form ist der Wasserstart schwieriger, denn eine ganze Menge von deinem Schirm befindet sich auf dem Wasser und die Tips liegen etwas unter der Wasseroberfläche, sodass der Kite beim Starten echt zu kämpfen hat um hoch zu fliegen. Bei diesem Kite ist die Depower kaum gegeben, sodass du stets mit sehr viel Druck im Schirm fährst. Das hängt mit den Anknüpfpunkten zusammen, ebenso wie mit der Form. Er braucht absolut perfekten Wind, welcher die Form, also die komplette Fläche, richtig gut anströmt und den Kite somit komplett ausfüllt. Heißt die Windrange ist hier sehr klein. Wenn du also nur mit dieser Form fliegen willst brauchst du mehrere Schirme um einen Teil des Windbereichs abzudecken. Das Höhe laufen ist schwieriger, denn der Kite fliegt nicht so weit an den Windfensterrand.

Meine Empfehlung

Lass die Finger am Anfang von einem C-Kite, denn das Flugverhalten ist sehr speziell und die Lenkung ist nicht Fehler verzeihend. Der Kite reagiert sofort auf Lenkimpulse und lässt dich auch beim kleinsten Fehler die Konsequenz spüren. Es ist schwer Höhe zu laufen und auch die ersten Sprünge werden keinen Spaß machen, da du einen erschwerten Absprung und eine ruppige Landung hast.

Delta Shape / Bow Shape Beispiel: Core XR8

Es gibt den Delta-Kite. Dieser hat auch eine C-Form, diese ist jedoch sehr abgeflacht. Er besteht aus fünf Struts. Diese sind mit der Fronttube verbunden und füllen sich beim Aufpumpen mit Luft. Sozusagen die Querverbindungen übers Tuch. Diese fünf Struts machen den Kite sehr formstabil. Das ist für den Highend Windbereich besonders wichtig, denn der Kite hält seine Form perfekt bei Böen und bei starkem Wind. Dadurch ist der Kite sehr kraftvoll. Die Tips dieses Kites sind sehr rund – laufen also rund zur Abströmkante, zu den Tips hin, aus. Des Weiteren verfügt der Kite über Waageleinen. Durch die Befestigungspunkte an der Fronttube kann der Winkel des Kites eingestellt werden und somit auch die Power. Der Kite besitzt einen großen Depower-Bereich und deckt somit eine große Windrange ab! Du kannst also einen großen Windbereich mit wenigen Kitegrößen insgesamt abdecken! Darüber hinaus reagiert dieser Kite sehr gut auf das Heranziehen oder Loslassen der Bar. Ziehst du die Bar an, verändert sich der Winkel des Kites sofort. Damit ist es möglich, den Kite auf deine Bedürfnisse perfekt einzustellen. Bei Lenkimpulsen reagiert der Kite etwas verzögert, heißt du hast etwas Zeit deinen Fehler auszugleichen – gut für Anfänger, denn der Kite ist somit etwas langsamer. Das Flugverhalten ist langsamer. Der Wasserstart ist einfacher als bei der C-Form. Alle Delta-Kites verschiedener Marken sind sich in der Form super ähnlich und unterscheiden sich nur minimal durch die eigene Charakteristik der Marke. Bei Core findest du hier z.B. den XR8 und bei Duotone den Rebel.

Früher wurde diese Form bei Kiteschulen zum Fahren genommen. Das ist heute eher selten, denn durch die Entwicklung der Kites und die Materialanpassung der Tücher können die Kites mit mehr Power ausgestattet werden. Zum Schulen ist zu viel Power eher kontraproduktiv, denn es kann die Anfänger überfordern. Aber das Drehverhalten ist super für Anfänger, weil sie langsamer sind.

Wofür ist der Delta-Kite ausgelegt?

Die Form des Kites ermöglicht dir eine maximale Hangtime bei maximal hohem Sprung, eingehakt. Der Kite hält dich ab dem Absprung sehr lange in der Luft – länger als jede andere Form. Das heißt du hast Zeit für mehrere Rotationen und Board-Off-Tricks. Der Kite zieht dich sanft nach oben, hält dich am Himmel und lässt dich ganz langsam wieder aufs Wasser. Auch das Höhe laufen ist super einfach, da der Schirm sich nah am Windfensterrand befindet.

Die Nachteile

Der Kite lässt sich nicht so schnell aus dem Wasser starten wie ein Open-C-Kite. Und auch die hohen Barkräfte sind gewöhnungsbedürftig. Die Steuerung ist hier durch die leichte Verzögerung nicht ganz so direkt – also langsamer Drehimplus und langsame Lenkung, aber dadurch Fehler verzeihend. Der Delta-Kite muss stets auf Leinenspannung gehalten werden – es kann sonst passieren, dass hier ein Frontstall passiert. Hier unterpendelst du deinen Kite und er fällt aufs Wasser. Diese Kites besitzen wenig Drift. Ein Delta-Kite ist nicht darauf ausgelegt ihn in der Welle und beim Freestyle/Wakestyle zu nutzen. Er besitzt wenig Drift, fällt also bei wenig Leinenspannung vom Himmel.

Open-C-Kite – der Allrounder Beispiel: Core Nexus

Zu den Open-C-Kites gehören z.B. Core Nexus, Core GTS7, Core Section, Duotone Dice. Die Tips dieser Kiteform sind kantiger als beim Delta Shape. Die Anknüpfpunkte sind nicht beide an den Tips – auch dieser Kite verfügt über Waageleinen, also einen Depower-Bereich. Er besteht aus drei Struts. Das bedeutet, dass der Kite ein niedrigeres Grundgewicht besitzt. Auch dieser Kite ist in einer C-Form gebaut, jedoch nicht so radikal wie der klassische C-Kite. Durch diese Formgebung, die kleinere Fronttube und die eckigeren Tips reagiert dieser Kite deutlich intensiver und schneller auf deinen Lenkimpuls als ein Bowkite. Er dreht schnell und reagiert direkt, ohne Verzögerung. Dadurch das diese Schirme schneller drehen, kannst du damit wunderbare Kiteloops springen. Das Flugverhalten ist mittelschnell. Er lässt sich leicht aus dem Wasser starten und die Steuer- und Haltekräfte spürst du an der Bar weniger als bei einem Delta-Kite. Oftmals haben diese Kites einen sehr guten Drift, sodass der Schirm mit dir mit schwebt und nicht vom Himmel rauscht, wenn die Leinenspannung mal nachlässt. Diese Kites haben Slack.

Core Nexus

Der Nexus Kite ist ein Allround-Kite. Du kannst mit diesem Kite hoch springen, lange in der Luft bleiben (nicht so lange wie mit einem Delta-Kite) und durch die Formgebung lässt sich sehr Kite sehr gut in der Welle fahren. Durch die Charakteristik lässt sich der Nexus sehr schnell aus dem Wasser starten ohne hohe Barkräfte aufwenden zu müssen. Der Kite ist sehr direkt in der Steuerung.

Die Vorteile

Open-C-Kites haben viel Drift, weil sie auch in der Welle super gut stehen müssen, wenn die Leinen nicht unter Spannung stehen.

Spezialised Kite Open-C – der Wave-Kite

Beispiel: Core Section

Es gibt die Möglichkeit die Open-C Form zu spezialisieren z.B. für die Welle – der Kite bekommt mehr Eigenschaften für die Wave zu geschnitten. Du findest hier bei Core den Section, bei Duotone den Neo und bei Eleveight den WS Kite. Diese Kites können eine Sache besonders gut – sind also spezialisiert auf den einen Bereich. Der Section Kite ist dafür ausgelegt, in der Welle richtig gut zu performen. Du kannst mit dem Kite natürlich auch springen, jedoch reißt er dich förmlich in die Luft, für einen kurzen Moment, und lässt dich dann unsanft auf das Wasser fallen. Wenn es dein Ziel ist nur in großen Wellen zu fahren, dann solltest du dir einen Wave-Kite zulegen. Mit diesem Kite kannst du maximale Leistung und maximalen Spaß erleben. Alle Wave-Kites besitzen viel Drift, sodass sie dich in der Welle nicht ziehen und du deine Moves und Tricks in der Welle „entspannt“ üben kannst. Wenn dein Kite, zwischen den großen Wellen auf das Wasser knallt, kannst du diesen super schnell wieder aus dem Wasser starten.

Spezialised Kite Open-C – der Freestyle-Kite

Beispiel: Core GTS7

Der Kite Core GTS 7 oder Duotone Dice ist für ausgehakte Sprünge und richtig schnelle Kiteloops ausgelegt. Die Open-C Form ist auch hier spezialisiert worden. Beim Freestyle trennst du den Kite von deinem Körper und führst mit deiner Bar Tricks aus. Dafür ist der Delta-Kite ungeeignet, denn er hat einen sehr hohen Grundzug. Hakst du dich also aus, wirst du von diesem Zug mitgenommen, da er permanent am Ziehen ist. Aber möglich ist alles, du machst dir das Leben dadurch aber etwas schwer. Mit der spezialisierten Open-C-Form kannst du Dynamik und Drehfreude erleben und alles aus deinem Schirm und deinen Tricks rausholen.

Softkite / Matte

Softkites haben ihren Ursprung im Snowkiten, Landboarden und beim Buggy fahren. Diese Kiteform muss nicht aufgepumpt werden, denn er besteht aus Luftkammern, die sich selbst mit Luft füllen, wenn du deinen Kite startest. Also kein Tubekite. Durch viele Anknüpfpunkte ist der Kite fest mit einer Bar verbunden. Das Anforderungsprofil ist sehr speziell und sie sind nicht besonders günstig – aber es sind absolute Leichtwindmaschienen. Die Leistung ist bei Leichtwind enorm gut und diese Kites sind super leicht. Du hast eine richtig lange Hangtime! Oft werden diese Kites beim Race verwendet.

Mach dir also vorher Gedanken wohin du möchtest und falls du das nicht weißt, bist du mit einem Open-C-Kite, auch Allround-Kite genannt, bestens bedient. Diese Form kann alles ein wenig und lässt sich nicht im Stich. Du kannst damit alles machen und kannst sich später für einen spezialisierten Kite entscheiden. Tipp: schließe einen Wave-Kite aus, wenn du auf der Nord- und Ostsee Kiten gehen willst, denn die Wellen sind meistens nicht hoch genug.

Zusammenfassung

Delta Kite: gut für eingehakte und hohe Sprünge, lange Hangtime, richtig gutes Höhe laufen, leicht zu fliegen da das Drehverhalten etwas langsamer ist, leichter Wasserstart – Auto Relaunch (Kite wandert alleine an den Windfensterrand und wartet auf dem Lenkimpuls), schlecht für Wake- und Freestyle

Open-C Kite (auch Allround Kite): verbindet Eigenschaften des Delta- und C-Kites. Hier hälst du dir alle Möglichkeiten offen in welche Richtung du später gehen willst. Gut für ein- und ausgehakte Sprünge, mittlere Hangtime, weniger Lenkverzögerung. Stell dir vor, du willst in die Welle und hast ein Delta Shape. Auch mit deinem Directional Board (Surfboard) macht es echt keinen Spaß, das der Zug enorm hoch ist.

C-Kite: gut für ausgehakte Sprünge, sehr schnelles Drehverhalten, reagiert sofort, High-Performance Kite – also spezialisiert, läuft schlecht Höhe, nicht Fehler verzeihend

Ich hoffe ich konnte dir einen guten Überblick liefern und dir die verschiedenen Formen und ihre Unterschiede näher bringen. Solltest du Fragen haben schreibe mir eine E-Mail an dorian(ätt)kite-buddy.de.


News