North Reach Test

KITE BUDDY
27.05.2020 Kommentare 0 Testberichte Kite Test

Wir sehen einen kitesurfer auf hellblauen Wasser fahren, mit einer Hand berüht er das Wasser mit der anderen Lenkt er seinen Roten North ReachBoost / Loop / Surf / Foil / Freeride

Wir haben es schon oft gesagt – Dreistrutter ala Nexus und Dice sind unserer Meinung nach die Zukunft. Egal ob beim Freeriden, in der Welle, auf dem Foil oder bei den größten Megaloops. Diese Schirme erleichtern den Einstieg in jede Disziplin und liefern sowohl Leistung als auch Komfort. Nachdem im North Lineup zwischen den „Experten“ so ein Allrounder fehlte steuert North nun nach – der Reach kommt auf den Markt und könnte einschlagen wie eine Bombe. Was diesen Schirm ausmacht und wie er sich in der direkten Konkurrenz schlägt, all das in diesem kurzen Testbericht.

Hardfacts, Qualität & Verarbeitung

North selbst schreibt: „Wir haben immer davon geträumt, einen Kite zu entwickeln, der in allen Bedingungen glänzen kann.“ Ob dies auf dem Wasser zutrifft werden wir später noch herausfinden – was die Verarbeitung betrifft können wir dies aber auf jeden Fall bestätigen. Der Reach ist erhältlich in fast allen Größen zwischen 3qm und 17qm zu einem Preis von 1049€ - 1899€. Das Profil von den Größen 13, 15 & 17qm wurde zudem extra auf den Leichtwindbereich auf dem Foil hin entwickelt. Auch der Reach kommt dabei mit einer extrem kurzen Waage, welche direkt und ohne Pulleys angeknüpft ist. Wie auch bei seinen Kollegen aus dem Hause North kommt auch der Reach mit einem Double Ripstop Tuch. Die kritischen Zonen, die Abrisskante und die Bereiche um die Anknüpfpunkte sind zudem mit Dacron gedoppelt.

Auf dem Wasser

Also ab aufs Wasser mit dem Reach. North selbst beschreibt wie oben schon geschrieben den Reach als perfekten Allrounder. Demnach haben wir den Schirm auch in sämtlichen Bedingungen getestet. Was zu aller erst direkt beim Starten auffällt ist die Leichtigkeit. Der Schirm hat keinerlei Downtendenz und hängt extrem ausgewogen auf Front- & Backlines. Schön ist das mehr als direkte Barfeeling – die Lenk- & Haltekräfte sind dabei im geringen Bereich und steigen auch bei zunehmendem Wind kaum an. Die Drehgeschwindigkeit ist sehr gut – vergleichbar mit dem Core Nexus. Die Großen Größen über 10qm lassen sich zudem bei extremen Bareinschlag etwas ins Tellern bringen – was aber gerade auf dem Foil zum Vorteil ist. Die kleinen Größen drehen extrem rund und ohne große Kraftspitzen – so zieht einen der Reach auch strapless nicht vom Board. Der Drift ist dabei gut und noch vorm Nexus und Dice. Hier fällt die sehr ausgewogene Kappe zum positiven auf.

Das Höhelaufen und Lowend ist durchweg gut – etwa auf Niveau des Nexus. Genau wie dieser mag auch der Reach kleine Sinuskurven im untersten Windbereich. Die Sprungleistungen hooked sind gigantisch. Schön zu sehen: Selbst bei stärkstem Wind und schweren Fahrern verformt sich die Kappe nicht. Hiermit hatten zum Beispiel der Dice und auch der Eleveight RS in den ersten Jahren zu kämpfen. Die Hangtime ist gut – wenn auch nicht so ewig wie beim Dice. Kiteloops sind je nach Radius druckvoll – fangen tut er in jedem Fall. Somit ist der Reach auch Kiteloopanfängern durchaus zu empfehlen. Unhooked liefert der Reach sehr guten Pop – der Slack liegt allerding hinter dem Dice zurück. Allgemein ist der Reach sehr schnell und somit sollte der Schirm mit einer kleinen Bar geflogen werden um ein ungewolltes einlenken beim Wakestyle zu verhindern. Der Relaunch gelingt locker und entspannt über das ziehen einer Steuerleine. Gerade die großen Größen ab 13qm glänzen hier extrem und geben Sicherheit – egal ob auf dem Foil oder dem Twintip.

Fazit

Der Reach zeigt sich als super moderner Dreistrutter. Egal ob beim Freeride, Freestyle, in der Welle oder in Kiteloops – der Reach liefert ab. Gerade die Leistungen bei viel Wind sowie auf dem Foil an der untersten Windgrenze haben uns restlos überzeugt. Ein Schirm für jeden der sich nicht auf einen Style festlegen möchte.
In der Performance ist der Kite auf den ersten Eindruck hin sehr stark mit dem Nexus von Core vergleichbar. Wo genau die Unterschiede liegen, welcher Kite höher springt und welcher schneller dreht lässt sich bei den ersten Testfahrten noch nicht genau sagen. Hier wird erst intensiveres Testen zeigen welcher der beiden die Nase vorne hat. Fest steht: Mit dem Reach hat North eine wichtige Lücke im Kite Line-Up geschlossen und einen Kite entwickelt, der die meisten Kiter anspricht und dem Trend der Allround-Kites folgt.


News