Flysurfer Sonic 3 Test

KITE BUDDY
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Auf dem Bild sehen wir den eine Kitematte in den Farben Orange-blau und weiß. In der unteren hälfte sehen wir eine Männliche Person auf einem Foil die über das glatte blaue Wasser fährt. Lange Zeit mussten wir warten. Jedes Jahr aufs Neue haben wir auf ihn gewartet und nun – nun ist er endlich da. Der Flysurfer Sonic 3. Was sich zu seinem Vorgänger getan hat – wie er sich in direkter Konkurrenz schlägt und warum dieser Schirm bei uns ganz besondere Gefühle auslöst – alles in diesem kurzen Test.

Vorgeschichte

Sonic. Eine Erfolgsgeschichte wie kaum eine andere. Als der Sonic FR damals als Racekite kurz nachdem erscheinen des ersten Ozone R1 herauskam mussten wir diese Waffe direkt testen. Schnell stellten sich die unglaubliche Hangtime und Sprunghöhe als Alleinstellungsmerkmal heraus und so wurde dieser Schirm einer der Oldschoolschirme überhaupt. Mit dem Sonic FR verbrachten wir bestimmt 150 Tage auf dem Wasser und testeten gerade den 15er vom absoluten Schwachwind bis hin zur völliger Überpower. Wer sich einmal auf das Material eingefahren hat erfuhr unglaubliche Leistung gepaart mit Kontrolle und Geschwindigkeit. 2016 kam dann der Sonic2 und begleitete uns bis heute. Von 6-18qm – wir sind sie alle gefahren und hatten mehr als nur Spaß mit diesen Schirmen. Das Barfeeling wurde etwas weicher, die Kappe stabiler und langlebiger. Gefühlt gab es noch etwas mehr Punch im Sprung und vor allem verbesserte Leichtwindleistung auf dem Foil. So war der Sonic jetzt weit über 3 Jahre unser GoTo Kite, wenn es um Oldschool oder Foilmadness ging. Nun ist in dieser Zeit allerdings viel passiert – die Range an Kites bei Flysurfer hat sich geändert. Der Speed ist aus dem Programm geflogen – der Flysurfer Soul nahm sein Platz ein und ist einer der erfolgreichsten Schirme überhaupt geworden. Gleichzeitig ging die Entwicklung im Racebereich immer schneller voran, so dass mittlerweile auch über dem Sonic noch deutlich raceorientierter der Sonic Race VMG steht. So war es an Flysurfer den Sonic in seiner Neuauflage wieder besser im Programm zu platzieren. Er muss nicht mehr bis an die Leistungsgrenzen auf dem Foil entwickelt werden. Es geht um Alltagsleistung gepaart mit Komfort, Sicherheit & Langlebigkeit. So wie wir Flysurfer kennen nahm man sich Zeit, um wirklich einen Mehrwert bieten zu können. Und nun ja – jetzt am 24.02.2020 ist es soweit und der Sonic 3 kommt!

Hard Facts, Qualität & Verarbeitung

Airstyle. Foil. Hangtime. So beschreibt Flysurfer den neuen Sonic 3. Ob das stimmt werden wir noch herausfinden aber zuerst einmal zu den Fakten: Der Sonic 3 kommt in den Größen 9,11,13,15 & 18qm zu einem Preis ab 1999€ bis 2749€ - Kite Only wohl gemerkt. Wer gut aufgepasst hat dem ist aufgefallen, dass der 6er nun weggefallen ist. Die Absatzzahlen werden hier wohl nicht groß genug gewesen sein auch wenn der Schirm – gerade auf dem Foil an kurzen Leinen – extrem viel Spaß gemacht hat.
Die Verarbeitung und Qualität sind nach wie vor unglaublich. Wir kennen keine Marke, die soviel Wert auf Details und Langlebigkeit legt. Das Tuch – wie sollte es anders sein – besteht nun zu Großteilen aus dem X-Light Tuch – dies ist noch leichter und steifer und sorgt für bessere Rückmeldung an der Bar. Die Vorderseite besteht aus DLX+ Tuch, welches die Langlebigkeit erhöht und vor Abrieb schützt. Neu ist, dass Flysurfer nun auch die PMA’s (Profile Moment Adjuster) aktiv bewirbt. Diese waren auch schon beim Sonic 2 verbaut – damals sollten diesen allerdings nur Profis verwenden - um den Schirm zum Beispiel bei dem ziehen der Kappe zu einer Seite – zusätzlich zum Mixertest – wieder trimmen zu können. Ein weiterer Schritt in Richtung Langlebigkeit. Ob und wie diese vom User wirklich benutzt werden (sollten) wird sich im Laufe der Zeit herausstellen. Zusätzlich wurden die Lufteinlässe überarbeitet, um beim Starten möglichst früh die maximale Kontrolle über den Kite zu haben – dieser Punkt war in der Vergangenheit die Einstiegshürde für Kiter beim Sonic.

Der Flysurfer Sonic 3 auf dem Wasser

Also nicht lang schnacken und ab in die winterlichen Fluten stürzen. Beim ersten Start fällt einem direkt auf, dass sich der Kite nun doch ein Stückchen schneller und vor allem vorhersehbarer füllt. Nach wie vor ist es aber so, dass man den Schirm am Windfensterrand starten und dabei den Schirm durch ziehen der Bar und eventuell der Backlines in einen leichten Backstall bringen sollte. So öffnet sich die Kappe schnell, einfach und ohne großen Zug. Am besten schaut man sich dazu die passenden Tutorials auf dem Flysurferkanal an. Was sich direkt bemerkbar macht, ist das alte Barfeeling. Wie schon oben erwähnt ist das Barfeeling beim Sonic2 insgesamt etwas weicher geworden. Der Sonic3 kehrt zurück zu seinen Wurzeln mit einem fast Tubekite ähnlichen direkten und harten Bargefühl. Leidglich der hauseigene Soul kann da noch eine Schippe drauflegen.
Das Lowend sowie Höhelaufen sind nach wie vor Top und zeigen die oberste Messlatte auf. Schön zu sehen: Das Highend ist durch das einfachere starten und dem neuen Bargefühl noch ein Stückchen nach oben verschoben – so sind Böen bis an die 25knt für den 15er Sonic 3 noch gut beherrschbar. Auffällig ist allerdings das wabbeln der Ohren. So legt der neue Sonic ein wenig öfter nach Manövern die Ohren an als sein Vorgänger – wenn auch fast immer nur für kurze Zeit. Ein Einfangen der Ohren (also das feststecken innerhalb der Bridle) hatten wir so gut wie nie.

Sonic 3 Relaunch

Was sich gravierend verbessert hat ist der Relaunch. Wir wissen wirklich nicht wie – aber Flysurfer hat es geschafft, dass der Sonic selbst über eine Steuerleine bei entsprechenden Windbedingungen startet. Dies macht das starten nicht nur schneller und leichter, sondern vor allem sicherer für alle Neulinge. Bei marginalen Windbedingungen funktioniert das starten nach wie vor sicher und schnell über den Rückwärtsstart. Dies funktioniert auch wirklich zuverlässig bis an die unterste Windgrenze.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger hält der Sonic den Innendruck im Wasser liegend gefühlt etwas länger – in jedem Fall aber lange genug, um auf die nächste Böe zu warten.

Wie immer gilt auch hier: Nicht hektisch an den Leinen ziehen und / oder an dem Schirm zerren. Umso ruhiger der Schirm auf dem Wasser liegt – umso länger hält er die Luft und umso weniger Wasser gelangt in die Kappe.

Springen

Nun aber zu dem was die meisten interessieren dürfte: Wie springt sich der neue Sonic? Und verdammt nochmal – Flysurfer wie habt ihr das geschafft? Der Absprung ist nun deutlich – und wir meinen deutlich – einfacher geworden. Das härtere knackigere Barfeeling macht es deutlich leichter den Absprungpunkt zu finden. In der Luft selber geht der Sonic gefühlt noch ein Stückchen höher, ohne dabei an der gewohnten Hangtime zu verlieren. Insgesamt lässt sich der Schirm deutlich besser spüren – gerade bei Rotationen und Boardoffs von großem Vorteil. Die Landungen sind nach wie vor butterweich – Heliloops sollten bei viel Wind allerdings sitzen – ansonsten droht ein unterpendeln. Im Gegensatz zum Sonic 2 ist das unterpendeln allerdings deutlich weniger geworden und der Schirm fängt sich auch ohne Leinspannung besser als zuvor. Was aber wie oben schon erwähnt auffällt: Nach schnellen Landungen legt sich gerne mal kurz ein Ohr an. Dies ist kaum an der Bar zu spüren und lässt sich schnell lösen – soll aber nicht unerwähnt bleiben.

Auf dem Foil

Nun soll der Sonic 3 ja aber nicht alleine ein Oldschoolkite, sondern vor allem auch ein Foilkite sein. Also ab aufs Foil geschwungen und los geht’s. Die Kurse und Geschwindigkeiten sind nach wie vor der Wahnsinn und das Potential dieses Kites lässt sich von absolut keinem Hobbykiter herausfahren – hier begrenzt das Fahrkönnen und nicht der Kite. Was allerdings jedem Hobbykiter auffällt: In Manövern lässt sich der Zug nun deutlich besser kontrollieren. Auch hier ist wieder das Bargefühl der ausschlaggebende Faktor. Gerade Kiter die gerade dabei sind fliegende Halsen und Wenden zu lernen werden hier einen großen Pluspunkt sehen. Richtig Spaß macht der Sonic auch wieder an extrem kurzen Leinen – hier sollte allerdings ein gewisses Können am Mixer vorausgesetzt werden um den Schirm auf die veränderten Leinenwinkeln (durch das kürzere V der Frontleinen) anpassen zu können. Hier ist der Sonic 3 noch ein Stückchen sensibler als sein Vorgänger.

Und sonst?

Die Safety funktioniert 1A. Der Schirm weht schnell und sicher aus – für den Restart kann unter Umständen allerdings Zeit und Können benötigt werden. Bonbons haben wir allerdings kaum provoziert bekommen. Das neue Design sticht wirklich heraus und die Farben wirken kräftig, ästhetisch und der Zeit angemessen. Der Mixertest funktioniert wie bei allen Flysurferkites hervorragend und sorgt für langen Spaß mit diesem Kite. Es lohnt sich die passenden Tutorials auf dem Flysurferkanal einmal durchzusehen. Natürlich ist dieser Test ein erster Eindruck – über die wirkliche Langlebigkeit, den Nutzen der PMA’s und dem Verhalten bei extremen Bedingungen werden wir nach einiger Zeit nochmal etwas schreiben.

Das Fazit beim Sonic 3 Test

Nach wie vor ist der Sonic kein Anfängerkite. Man sollte Lust und Zeit haben sich mit diesem Schirm zu beschäftigen um ihn sicher und gut handeln zu können. Wer dies allerdings investiert wird belohnt mit einem knackigen, leistungsorientierten und einfach Laune machenden Hochleister, der jeden Tubekite und fast jede Matte nass zurück lässt. Die größten Neuerungen im Bargefühl und im Relaunch machen den Schirm zugänglicher und sicherer. Zusätzlich sorgt das höhere Highend für einen größeren Einsatzbereich und Leistung im Grenzbereich. Die neue Materialkombination holt den Sonic auf den aktuellen Stand der Technik und das Design den Schirm ins Jahr 2020. Für uns hat sich das warten in jedem Fall gelohnt und wir werden viel Spaß mit diesem Schirm haben – ob auf dem Foil oder beim Oldschool. Zusätzlich können wir jetzt auch mit einem sicheren Gefühl an weniger geübte Fahrer den Sonic herausgeben mit dem Wissen, dass sie einfach eine geile Zeit auf dem Wasser haben werden.

Für wen ist der Sonic 3 geeignet?

Wir empfehlen den Sonic 3 absolut jedem Hobbyracer & leistungsorientierten Hydrofoiler die sich weiterentwickeln wollen und ihre eigenen Grenzen herauskitzeln möchten. Weiter ist dieser Schirm eine Offenbarung für jeden BigAir- und Oldschoolfahrer. Für alle die gerade überlegen vom Tubekite umzusteigen – die nicht die Zeit haben oder sich nicht lange mit ihrem Material beschäftigen wollen – bleibt allerdings nach wie vor der Soul die Nummer 1 Wahl.
Habt ihr noch Fragen? Haben wir etwas nicht erwähnt? Schreibt uns gerne eine Mail oder ruft im Kiteshop durch und wir beraten euch gerne!


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