Duotone Neo SLS Test
Im Modelljahr 2021 gibt es bei Duotone große Veränderungen. S-L-S. Unscheinbar, und doch lohnt es sich bei diesen drei Buchstaben ganz genau hinzuschauen. Den Start macht dabei der neue NEO SLS. Er soll leichter sein, haltbarer und noch performanter als sein direkter Mitstreiter – der NEO. Flex Struts und Penta TX sind dabei Begriffe, die immer wieder fallen. Was sie genau bedeuten, ob sich der stattliche Preis wirklich lohnt, und was nun wirklich anders ist – all das in diesem Testbericht.
Die Hardfacts, Qualität & Verarbeitung
Der NEO SLS ist in den Größen von 5qm – 12qm erhältlich, jeweils in 1qm Schritten. Im Gegensatz zum normalen NEO fehlen hier also die kleinen Größen 3qm und 4qm. Auch anhand der Preise sind beide Kites gut auseinander zu halten. Während der normale NEO in 12qm bei 1669€ OVP liegt, müsst ihr beim 12qm NEO SLS bereits mit 1939€ OVP rechnen. Qualitativ sind beide Kites auf aller höchstem Niveau. Die verwendeten Materialien sind hochwertig und die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Jede Naht sitzt, alle kritischen Stellen sind geschützt und das Trinity TX Tuch ist nach wie vor eines der haltbarsten auf dem Markt. Da hören die Gemeinsamkeiten in der Qualität und Verarbeitung aber auch schon auf. Denn das bisher beim Neo eingesetzte Dacron Material wurde beim NEO SLS durch das neue Penta TX ersetzt. Dieses Material soll nicht nur haltbarer und strapazierfähiger sein, sondern macht die Kites – je nach Größe – um bis zu 15% leichter. Das bedeutet für den Fahrer einen reaktiveren, früher fliegenden und leichter zu relaunchenden Schirm. Eigenschaften die eigentlich jedem, vor allem aber Wave- und Foilkitern zugutekommen werden. Auch die neu verbauten Flexstruts sind hervorzuheben. Sie sollen dem Kite mehr Möglichkeit geben sich zu verwinden und so den Schirm schneller, dynamischer und präziser in der Steuerung machen. Diese beiden Neurungen sollen dann in Kombination zusätzlich für eine verbesserte Windrange und verbesserten Drift sorgen.
Der Duotone Kite zeigt auf dem Wasser was in ihm steckt
Foil und Waveboard ins Auto geschmissen und ab zum Spot. Getestet haben wir vor allem den 9er. Was an dieser Stelle hervorzuheben ist: Das Design gefällt uns extrem gut. Die Farben wirken frisch und lebendig und mal etwas „anders“ – modern! So machen bereits das Auspacken und Aufbauen eine Menge Spaß. Beim ersten Start fühlt man sich dann direkt wohl, ein NEO eben. Das der Schirm nun bei 6-7knt aber komplett stabil am Himmel steht und quasi keine Beachtung braucht, das ist wirklich neu. Gefühlt potenziert sich hier die Gewichtsersparnis mit dem Lowendgewinn. Nicht beim Fahren, aber zumindest was das Fliegen angeht. Nach wie vor hängt der Neo extrem ausgeglichen auf Front- und Backlines, das Bargefühl ist dadurch super angenehm und spielerisch. Startloops auf dem Foil sind powervoll wie eh und je – der grundzugstärkste Wavekite halt. Merklich besser ist der NEO SLS beim Drift geworden. Ob in der Welle oder beim Downwindkiten mit dem Foil. Der Schirm schwebt länger, und vor allem schneller mit. Wer also gerade dabei ist Wenden auf dem Foil zu lernen ist hier genau richtig. Auch die Reaktivität im untersten Windbereich hat merklich zugenommen. Beim Relaunch hingegen waren die Unterschiede eher marginal. Hier war aber auch vorher kaum etwas zu beanstanden. Durch die Erweiterung im Lowend, wurde auch die Windrange nun tatsächlich größer. Mit dem 9er geht es auf dem Foil bei rund 8knt los (75kg + Duotone Spirit 1250) und lässt sich mit einem TwinTip bis an die 30knt heran Fliegen.
Das Fazit beim Duotone NEO SLS Test
Zusammenfassend ist der NEO SLS nach wie vor ein NEO, aber mit ein paar „Premium- Upgrades“. Wer viel auf dem Foil, oder bei Leichtwind unterwegs ist, der wird um den NEO SLS nicht herumkommen. Wer nur bei Starkwind und in kleiner Nord- und Ostseewelle am Kiten ist, für den sieht das ganze schon anders aus. Beeindruckend ist dieser Schirm aber allemal, denn er zeigt was mit neuen Materialien und Ideen auch bei bestehenden Konzepten noch möglich ist. Wer dachte man sei bei der Kiteentwicklung ins Stocken geraten – hier ist der Gegenbeweis!